Runensysteme

Ein so kompliziertes System wie das der Runen muss in eine bestimmte Ordnung gefasst werden, damit man es auswendig lernen und damit arbeiten kann. Man muss sich vor Augen halten, dass das gesamte Wissen über die Runen in früheren Zeiten mündlich weitergegeben wurde. Selbst als die Germanen schon eine Schriftsprache nutzten, verboten die Druiden und andere Priester das Aufschreiben des Wissens. Um Missverständnissen vorzubeugen und sicherzugehen, dass alle Beteiligten die gleichen Grundlagen nutzten, fasste man die Runen in "Futharks" zusammen. Man legte eine Reihenfolge fest und unterteilte die Runenreihe noch einmal in Aettir(Familien). Die Einteilung der Runensyteme erfolgte keinesfalls willkürlich. Da man davon ausgeht, dass das Ältere Fuhthark das älteste und damit die Grundlage für alle anderen Runensysteme ist, arbeite ich mit diesem. Mit dem Futhark in seiner bestehenden Reuhenfolge kann man ein Jahr oder auch ein ganzes Menschenleben beschreiben. Beginnend mit dem schöpferischen Funken, der Idee über die formende Kraft zur Geburt und dann zum Wachsen, den Widerständen und Lehren bis zur Vollendung kann man mit den Runen den Weg allen Lebens nachvollziehen. Die AEttir fassen Runen zusammen, die in ihrer Aussage zusammen gehören und sich ergänzen. Im ersten AEtt geht es um die Schöpfung, die Entstehung von Neuem und um alle Energien, die dazu notwendig sind bzw. dabei entstehen. Die zugeordneten Götter sind Freya und Freyr. Der zweite AEtt beschreibt die destruktiven Kräfte und Widerstände, die sich der kosmischen Ordnung entgegenstellen und versuchen, die zu stören, gleichzeitig aber eine Weiterentwicklung und Veränderung bewirken. Der zugeordnete Gott ist Odin. Der dritte AEtt beschreibt die Kräfte und Fahigkeiten, die die Götter den Menschen gaben und die letztere zu ihrer Transformation nutzen können und sollen. Dieser AEtt wird dem Gott Tyr zugeordnet. Nicht zuletzt bleibt zu erwähnen, dass alle Priester und Schamanen zu allen Zeiten ihr Wissen vor den Nichteingeweihten geheimzuhalten suchten. Auch hier half das Futhark. Indem man die Reihenfolge und die Aett- Einteilung kannte, war es möglich, Codes zu schreiben. Es gibt verschiedene Beispiele, wo die Runen nicht als solche geschrieben wurden, sondern als Binärcode aus AEtt und Runenzahl. Ein Beispiel: Ein Code 1:2, also erster AEtt, zweite Rune beschreibt Uruz. So einen Code kann aber nur verstehen, wer das Futhark kennt. So dienten solche Codes der Geheimhaltung.

Copyright Eira 2001