Wolf
In früheren Zeiten stand man dem Wolf etwas zwiespältig gegenüber. Zum Einen wurde er als großartiger Jäger geachtet und verehrt, zum Anderen aber auch gefürchtet, denn wer im Rudel jagt, kann auch Menschen Schaden zufügen. Auch heute noch zeugen viele Namen von der Verehrung, die man dem Wolf entgegenbrachte: Wolfgang, Wolfram, Ulf und alle Namen, die "Ulf" beinhalten.
Mit zunehmender Seßhaftigkeit der Menschen verschob sich auch deren Verhältnis zum Wolf.
Bauern können Jagd und Jäger nicht verstehen. Sie haben nur Angst um ihr Vieh. Da die Menschen den Lebensraum des Wolfes immer mehr einschränkten, kam es natürlich immer häufiger zu Konfrontationen.
Das Ergebnis war, dass der Wolf in unseren Regionen so gut wie ausgerottet ist und einen sehr schlechten Ruf als Viehdieb und Helfer des Teufels und der Vampire hat. In vielen Märchen spielt der Wolf die Rolle des Bösen und selbst in unseren aufgeklärten (sollte man meinen) Zeiten wird der Wolf in Filmen und Romanen immer noch mit dem Bösen, dem Teufel und allem Schlechten in Verbindung gebracht.
Im Grunde sind Wölfe und ihr Verhalten gar nicht so verschieden von den Menschen. Beide bilden Gruppen, beiden ist die Familie sehr wichtig. Sie haben Anführer und arbeiten zusammen, um ihr Überleben zu sichern.
Diese Ähnlichkeit war es auch, die den Wolf zum bestmöglichen Kandidaten für den "besten Freund des Menschen" machte, denn aus den Wölfen sind alle Hunderassen entstanden. Die Wildheit hat man den meisten Hunden ausgetrieben, aber andere Eigenschaften des Wolfes wie Treue, Klugheit, Wachsamkeit waren und sind den Menschen sehr von Nutzen.
Wir sollten wieder wie in alten Zeiten den Wolf als großartiges, kluges Geschöpf ehren, dass genauso ein Recht auf Leben hat wie wir. Wir sollten endlich begreifen, dass der Wolf, wenn wir ihm seinen Lebensraum lassen, keine Bedrohung für uns Menschen darstellt. Im Gegenteil: wir können eine Menge von ihm lernen.
Dinge wie Loyalität, Einordnen in die Gemeinschaft, das Wissen, dass das Gemeinwohl schwerer wiegt als individuelle Interessen, konstruktive Zusammenarbeit und Solidarität sind seine wahre Natur.
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