Rabe

Der Rabe war den Germanen seit jeher heilig. In den Legenden und Mythen spielt er eine große Rolle. Zwei Raben, Hugin und Munin, sind Odins ständige Begleiter. Sie schickt er in die verschiedenen Welten, um Nachrichten zu sammeln. Jeden Abend berichten sie ihm, was in den Welten passiert.
In Orakeln wird der Rabe immer mit Neuigkeiten und Botschaften assoziiert. Er gilt als besonders gutes Tier für Orakel. Aber auch mit dem Tod steht er in Verbindung. Der Rabe ist einer der Vögel, die die Seele in die andere Welt begleiten. Von ihm hingen Kriegsglück und der Ausgang von Schlachten ab. Raben waren auf jedem Schlachtfeld zu finden, denn sie wussten um die reiche Mahlzeit, die ihnen bevorstand. Kein Wunder, dass aus dem Verhalten der Tiere der Ausgang der Schlacht abgelesen wurde.
Der Rabe wurde auch mit Wissen in Verbindung gebracht. Man hielt ihn für einen sehr weisen, wissenden Vogel, der wegen seiner Verbindung zur Anderswelt bestimmte Dinge voraussehen konnte.
Interessant ist in diesem Zusammenhang die Ähnlichkeit in den Vorstellungen der Indianer: Sie glaubten, wenn Raben (Krähen) sich in großer Zahl auf Bäumen träfen, hielten sie eine Beratung ab. Man sagte, die Raben redeten miteinander und fassten Beschlüsse.
Es soll auch erwähnt werden, dass Raben keinesfalls so schlechte Eltern sind, wie der abfällige Ausdruck "Rabeneltern" vermuten lässt. Sie kümmern sich sehr wohl gut um ihren Nachwuchs. Raben hatten als Aasfresser und "Umweltpolizisten" keine Schwierigkeiten, sich an die Lebensweise der Menschen anzupassen. In der Nähe menschlicher Siedlungen brauchen sie keinen Hunger zu leiden.

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