Runen

Hier werden verschiedene Runensysteme erläutert.

Die Runen wurden in grauer Vorzeit Odin, von dem manche heute glauben, dass er ein Schamane war, der später zum Gott erhoben wurde, offenbart. Odin hat die Runen nicht gemacht, sondern "nur" entdeckt. Er hat sie in einem schamanischen Einweihungsritual den Menschen zugänglich gemacht, weil man ihre Kräfte und Energien jetzt bildlich und sprachlich ausdrücken konnte.
Damit waren ihre großen Kräfte für die Menschen nutzbar geworden.


Runen- ein reines Alphabet? Mitnichten. die Runen wurden zu magischen Zwecken gebraucht, lange bevor man ihnen Lautwerte zuordnete und sie als Schriftsprache verwendete. Mit Hilfe der Runen kann man das gesamte Universum der alten Germanen ausdrücken.
Man kann Worte analysieren, Namen vergeben, die einem Kind bestimmte Eigenschaften verleihen sollen.
Ebenso kann man Zahlenkombinationen analysieren und die Runen zur Divination verwenden.


Die Runen sind sichtbare Symbole der Kräfte, die in den verschiedenen Welten wirken. Sie sind alt, weise und machtvoll. Wer sich ihnen nähert, sollte das mit dem nötigen Respekt tun. Mit Hilfe der Runen kann man sich selbst und seine Umgebung beeinflussen. Wenn man es richtig macht, können die Runen uns helfen, unseren wahren Weg zu finden und glücklich zu werden.

Wenn man alle Ausdrucksmöglichkeiten der Runen nutzt, sind sie ein machtvolles Werkzeug in der Hand des Kundigen. Der Unkundige wird fast in jedem Fall mehr Schaden anrichten als ihm lieb ist. Deshalb soll man sich ihnen langsam und vorsichtig nähern. Leider sind die Symbole und die Kräfte, die durch die Runen symbolisiert werden, zeitgeschichtlich sehr weit entfernt.
Wir müssen also einen weiten Weg gehen, um unsere Wurzeln zu finden.


Deshalb sollte man nichts überstürzen. Man muss sich an die Ausdrucksweise der Runen gewöhnen, die zuweilen recht derb und urtümlich ist. Hier schmeicheln keine Engelchen und kommen keine niedlichen Trickfilmfiguren daher. Hier wird man schon mal mit dem Biest in sich selbst von Angesicht zu Angesicht konfrontiert. Darauf muss man vorbereitet sein.

Es gibt verschiedene Runensysteme, die zu unterschiedlichen Zeiten genutzt wurden und alle auf dem Älteren Futhark mit 24 Runen basieren. Deshalb beschäftige ich mich mit dem Älteren Futhark: es ist der Ursprung der anderen Systeme.
Das sogenannte Armanensystem wurde von dem Ariosophen Guido von List erfunden. Es basiert auf rassistischen Grundlagen und hat nichts mit wirklichen Runensystemen zu tun. Deshalb sollte man davon lieber die Finger lassen.



Wichtig ist, dass die Runen in AEttir (Familien) eingeteilt waren. Im Älteren Futhark waren das drei AEttir zu je acht Runen. Wenn man diese Einteilung kannte, waren auch Codierungen möglich.

Wer ein Amulett, einen Talisman oder einen anderen runenmagischen Gegenstand herstellen will, muss beachten, dass Formeln um so wirkungsvoller sind, je mehr ihr eigentlicher Sinn verschleiert ist. Deshalb wurden und werden Binderunen (Sigillen) erstellt. Man kann die ursprüngliche Bedeutung nicht mehr herauslesen.
Das erleichtert auch das Vergessen (Loslassen) des Anliegens, das unbedingt notwendig ist, wenn die Magie wirken soll. Für einen Unkundigen kann es noch besser sein, wenn er die Bedeutung einer Binderune gar nicht kennt.



Asatru ist nicht nur eine Religion. Es ist eine Lebensweise. Genauso sind die Runen nicht einfach Schriftzeichen, sondern symbolisieren ein ganzes Weltbild. Neun Welten existieren auf Yggdrasill. Deshalb war den alten Germanen die Neun heilig. Auch die Vielfachen der Neun hatten große magische Wirkung. Die Zahl aller Zahlen aber war die 81, die heilige Neun mit sich selbst multipliziert und damit neunfach wirksam.

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