Psychoaktive Pflanzen

Seit es Menschen gibt, verwenden sie psychoaktive Pflanzen. Oft werden sie getrocknet und geraucht, aber auch die Einnahme in Form von Tee oder Pulver und die Verarbeitung zu Salben sind bekannte Methoden, die Wirkstoffe dieser Pflanzen für den Menschen nutzbar zu machen. Leider hat sich im Laufe der Zeit die Einstellung der Menschen zu diesen Pflanzen und ihrer zweifellos großen Macht radikal gewandelt. Schon sehr früh wussten die Menschen über die Wirkung von psychoaktiven Pflanzen bescheid, kannten die Zubereitungsarten und die Gefahren.
Alle Pflanzen mit besonderen Wirkungen waren heilig, so heilig, dass Missbrauch von vornherein ausgeschlossen war, weil die Einnahme dieser Pflanzen grundsätzlich nur zu ganz bestimmten Anlässen, in streng ritualisiertem Rahmen und unter Aufsicht erfahrener Seidhleute erfolgte. Stets hatte die Anwendung dieser besonderen Pflanzen einen wichtigen Grund: man benutzte sie, um den Geist eines Kranken für die Heilung zu öffnen, Seidhleute erleichterten sich mit ihnen die Reisen in andere Welten des Bewusstseins, man rief mit dem Rauch die Götter an und ließ ihn die Gebete zu den Göttern tragen.
Das meiste von diesem Wissen und von diesem Respekt haben die Menschen eingebüßt. Geblieben ist lediglich eine vage Erinnerung an ein angenehmes Gefühl, das diese Pflanzen erzeugen können, die gerade in jungen Menschen den unwiderstehlichen Reiz weckt, diese Wirkung auszuprobieren.
Um es ganz deutlich zu sagen: die Einnahme psychoaktiver Substanzen (dazu gehören übrigens auch Tabak und Alkohol) nur zu Genusszwecken kommt einer Gotteslästerung gleich. Der tägliche gedankenlose Konsum dieser Pflanzen oder Stoffe hat auch psychische Auswirkungen: unser Unterbewusstsein hat nicht so viel vergessen wie wir glauben.
Eine Erinnerung an Rituale und die damit einhergehenden Begleitumstände trägt jeder Mensch auch heute noch mit sich herum. Rauch, vor allem von besonders duftenden oder Pflanzen mit besonderer psychischer Wirkung war schon immer ein Zeichen für den Geist, von normalem Alltagsbewusstsein auf die Kommunikation mit den Göttern (dem Unterbewussten, Über-Ich oder wie immer man es nennen mag) umzuschalten.
Wer also nur zum Vergnügen raucht, ruft ständig den Beistand der Götter auf sich herab, ohne ihn zu benötigen oder auch nur auf Kommunikation eingestellt zu sein. Logisch, dass die Götter irgendwann nicht mehr reagieren.
Wenn man sie dann aber wirklich braucht, ist das Unterbewusstsein so umtrainiert, dass es die Verbindung nicht mehr herstellen kann. Schamanisch gesprochen heißt es: Der Geist der Pflanze rächt den Missbrauch.
Die meisten psychoaktiven Pflanzen sind, falsch angewendet, hochgiftig. Sie erweisen den Menschen einen großen Dienst. Dafür fordern sie einen Preis. Niemand kann sie ungestaft zu Genusszwecken missbrauchen oder um dem Alltag zu entfliehen. Die Folgen sind Sucht, Krankheiten, nicht selten ein qualvoller Tod. Deshalb hielten die Seidhleute die Zubereitungsarten und oft auch die Pflanzen selbst geheim, um die nicht Eingeweihten vor den Folgen falschen Gebrauchs zu schützen.
Es wurden viele Geschichten über die Geister dieser Pflanzen erzählt und auch die streng ritualisierte Anwendung ließ den Respekt der Menschen vor diesen Pflanzen ins Unermessliche steigen. Recht so. Mangelnden Respekt vor den Geheimnissen unserer Mutter Natur und ihrer Kinder bestraft sie aufs Härteste, Lungenkrebs, Sucht und Vergiftungen sind nur einige Beispiele dafür.

Tips, Infos, Rezepte und Anwendungsmöglichkeiten bekommen Sie am Expertentelefon.
Jetzt anrufen

Copyright Eira 2001