Asen

In der Götterwelt der Germanen gab es zwei "Völker": Asen und Vanen. Die Asen waren das jüngere der beiden Völker.
Sie waren verantwortlich für Krieg, Gericht, bewusstes Denken, gelenkte Magie und viele Dinge des alltäglichen menschlichen Zusammenlebens. Sie hatten auch sehr menschliche Züge und Schwächen, so dass die menschen leichter einen Bezug zu den Göttern finden konnten. Die Götter waren keine perfekten Lichtwesen und sie waren nicht unsterblich (siehe Iduna).
Der Mythos erzählt, dass eine Vanengöttin namens Gullweig (man vermutet, dass es sich um Freyja handelt) zu den Asen kam. Sie war schön und goldbehangen, so dass sie Asen neidisch wurden und sie zu töten versuchten. Das schlug fehl, da aber die Vanen nun Rache für die Ehre der Gullweig forderten, hatten die Asen den ersten Krieg in die Welt gebracht. Dieser konnte nicht entschieden werden, so dass man einen Frieden schloss und Geiseln austauschte.
Deuten kann man diese Geschichte auf verschiedene Weise. Zum Einen deutet sie darauf hin, dass die alten Götter, die Vanen, sich den neuen (Asen) gegenübersahen, die an Macht gewannen und dabei waren, die Vanen abzulösen. Diese wollten aber ihr jahrtausendealtes Wissen nicht einfach so untergehen lassen und wehrten sich. Sie brachten den männlich dominierten Asen bei, dass man sich nicht alles mit Gewalt nehmen kann.
Zum Anderen lässt der Austausch von Geiseln auf die Vermischung zweier (menschlicher)Völker schließen. Vielleicht waren die Götter des neu hinzugekommenen Volkes stärker, aber man übernahm einige der alten Götter in eine neue, gemeinsame Religion.