Aett

AEtt, Mehrz. AEttir:
Familie, Geschlecht oder Acht. Die Runensysteme waren immer in AEttir unterteilt, daran änderten auch die Umstellungen im Laufe der Zeit nichts.
Im Älteren Futhark waren die 24 Runen in 3 AEttir à 8 Runen eingeteilt.
Daraus lässt sich auch entnehmen, dass die 3 und die 8 sehr wichtige Zahlen für die Alten Germanen waren. Auf diese Art und Weise lässt sich ein Binärcode erstellen, der nur für jemanden verständlich ist, der die Reihenfolge und Einteilung der Runen kennt. Nach dem Älteren Futhark, wie es hier auch gezeigt wird, steht der Code 1:2 (erstes AEtt, zweite Rune) für Uruz. Stellt man das System jedoch um (Kenneth Meadows äußert in seinem Buch "Runen" die Theorie, das Uruz ursprünglich die erste Rune gewesen sein könnte und mit der Umstellung das Geheimnis gewahrt bleiben sollte) und stellt Uruz an die erste Stelle, bekäme man mit dem Code 1:2 Thurisaz, also eine völlig andere Botschaft.
Es steht zu vermuten, dass auf diese Weise verschlüsselte Geheimbotschaften übermittelt wurden.
Die Einteilung in AEttir hat noch einen anderen Grund. Mit den Runen kann man den Verlauf der Schöpfung von der Idee über die Manifestation im Materiellen (Geburt) bis zum Vergehen (Tod) gut beschreiben.
Der Erste AEtt stellt den Beginn der Schöpfung dar: die Energie, die notwendig ist, die Idee und den Prozess des Werdens, also die Urkräfte aus dem Chaos, die notwendig sind. Mit Hagalaz beginnt der zweite AEtt, der sich um Widerstände und Hindernisse dreht, die genau im Moment der Manifestation (Geburt) zu wirken beginnen.
In dem Moment, wenn sich etwas neues in der materiellen Welt manifestiert, beginnt es, sich weiter zu entwickeln. Das ist aber nur möglich, wenn es an Widerständen wachsen kann. Deshalb beschreibt der zweite AEtt den Prozess der Entwicklung, des Wachsens.