Imbolc (Lichtmeß)

Imbolc ist das Frühlingsfest der Kelten. Zu diesem Fest reinigte man sich von den Strapazen des Winters. Den Frühling als Jahreszeit gab es bei den Germanen nicht, aber nach Imbolc beginnt die Natur langsam, wieder zu wachsen. Die ersten Pflanzen sind Schneeglöckchen und Krokusse, die oft noch unter dem Schnee wachsen.


Zu diesem Fest wird auch die rituelle Austreibung des Winters betrieben, deren Reste noch in den Karnavalsaktivitäten zu finden sind. Die Winteraustreibung ist immer mit Schabernack, Verkleidungen und Lärm verbunden. In christlichen Zeiten wurde in Irland dieses Fest mit der heiligen Brigit verbunden, die eine Schutzheilige Irlands ist. Sie ist die Göttin der Schmiede, der Heilkunst und der Dichtkunnst.


Mit Imbolc feiert man das Ende des strengen Winters, das Erwachen der Natur. Es ist ein lautes Freudenfest. Endlich ist die kälteste Zeit überstanden und man kann sich schon auf das erste Grün und die ersten frischen Triebe freuen.


Wenn möglich, feiern Sie dieses Fest draußen. Beobachten Sie die Natur. Haben sie schon Schneeglöckchen gesehen? Taut es schon? Ein Anzeichen dafür sind die schnell wachsenden Eiszapfen, die tagsüber antauen nachts wieder frieren. Wenn Sie im Haus feiern möchten, schmücken sie den Raum mit den ersten Frühlingsblumen. Früher waren viele Pflanzen natürlicher Teil des Speiseplans, die wir heute arrogant als "Unkraut" bezeichnen. Deshalb war es üblich, zu Imbolc die allerersten grünen Spitzen eßbarer Pflanzen zu verzehren.


Beginnen Sie einige Zeit vor dem Fest, Masken und Kostüme zu basteln und zu schneidern. Sie müssen nicht unbedingt, wie sonst beim Fasching üblich, etwas bestimmtes darstellen. Sie sollen bunt und pantasievoll sein. Nähen Sie Schellen an die Kostüme oder nehmen sie Lärminstrumente in die Hand: Schalmeien, Topfdeckel, Glocken, Rasseln, Knarren- Hauptsache, man kann damit Lärm machen. Vor dem Festessen begrüßen Sie rituell den Frühling, bringen ein Rauchopfer und stellen Sie Eßwaren für die Geister hinaus. Dann beginnen Sie Ihren Umzug. Dabei werden Späße getrieben, Schabernack gemacht. Die Späße waren in früheren Zeiten (und auch heute noch) recht derb: da wurden Gartentore ausgehängt, landwirtschaftliches Gerät versteckt und ähnliches. Fröhlichkeit und Lärm verjagen den Winter. Singen, lachen und lärmen Sie bei diesem Umzug. Das Ganze macht natürlich umso mehr Spaß, je mehr Menschen daran teilnehmen.


Nach dem Umzug treffen sich alle hungrig am Festplatz und nun kann nach Herzenslust geschmaust werden: Met, Bier, Gemüse (grün), Milch und Schweinefleisch werden allen schmecken. Verwenden Sie so wenig wie möglich von den eingelagerten Vorräten, sondern versuchen Sie, frische Zutaten zu bekommen. Sie können einige Zeit vor dem Fest beginnen, Schnittlauch, Kresse und Petersilie zu ziehen. Diese Kräuter gehören auch heute noch zum Speiseplan und machen die Speisen schmackhaft.


Nach Imbolc können Sie eine Frühjahrskur beginnen: entschlacken mit Brennessel oder Löwenzahn, viel Gemüse und Kräuter, um die leeren Vitamin- und Mineralstofftanks wieder aufzufüllen.

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